Oma (Hedwig) Winterle

Ihre Kindheit wie auch später das ganze Leben waren kein Kinderspiel. Aufgewachsen bei der Ziehmutter in Gschnitz war da eigentlich nur noch eine Bezugsperson … GleGle, der Bruder ihrer Ziehmutter. Während die Bomber des 2. Weltkrieges übers Wipptal ihre Kurven zogen, musste Oma schon hoch droben im Gebirge das Vieh hüten.

Mit der verlorenen Halbschwester gab es erst vor ein paar Jahren ein Wiedersehen in München. Die richtige Mama war irgendwo, der richtige Papa wurde nach dem Krieg in Frauenstein nahe Molln/OÖ sesshaft.

In Igls war sie dann Kindermädchen bei der Familie Nemec, Eigentümer einer Firma für Lampenschirme. Von Igls nach Gschnitz waren es x Kilometer mit dem Fahrrad, 1x pro Monat durfte sie ihre Familie besuchen.

Als sie meinen Vater kennenlernte kam so richtig Schwung ins Leben. Lemmenhof, Rinn (Maxis Geburtsort, ich hätte eigentlich der Anderl von Rinn werden sollen … Papi war aber gottseidank dagegen und so heiße ich zwar auch Max – aber ich lebe noch), der Innsbrucker Stadtteil Hötting und andere Orte wurden zu Begriffen in Omas Leben.

Aber dann erst in OÖ: Die Schwiegermutter musste gegen Asthma immer mit Schnaps eingerieben werden, der Schwager genoss denselben lieber anders. Lambach und Breitenaich wurden eher kurzfristige Bleiben.

1967, also kurz vor dem Prager Frühling, verschlug es uns ins Mühlviertel und das kam so: Papi kannte aufgrund seiner Leidenschaft einen Rosshändler namens Spindler nahe Goldwörth. „Ich wüsste da einen Bauernhof für Dich“, sprachs und schon vermittelt. Papi kam nach Hause und sprach zu Mami: „Ich hab einen Hof im Mühlviertel gekauft!“

Die Hobbies kamen ganz automatisch

• kein Geld
• dafür einen Hof mit Strohdach
• Arbeit von frühmorgens bis spät in die Nacht
• Geld verdienen mit Gemüseverkauf im Salzkammergut
• der Braunviehzuchtverband